Am Dienstag, den 13. Juli 2023 um 8 Uhr versammelten sich 19 Schülerinnen und Schüler der achten Klassen des LMG sowie Frau Danner und Frau Wölfel mit ihren Koffern, bereits sehr gespannt darauf, was sie in Frankreich erwarten wird, an der Bushaltestelle des LMG. Nachdem sich alle von ihren Familien verabschiedet hatten, ging es los nach Frankreich.
Auf den sechs Stunden Fahrt war viel Zeit für Unterhaltungen, das Straßen-Schilder-Bingo und natürlich die Vorfreude auf die Franzosen und Gastfamilien. Als der Bus dann um kurz vor 14 Uhr, etwas später als geplant, in Vaucouleurs am Collège Les Cuvelles eintraf, wurden die Schüler des LMGs von ihren Corres (= Austauschpartnern) begrüßt und es gab erst einmal Essen in der Kantine. Danach gab es von Schülern der Deutschklasse eine Schulhausführung.
Um Vaucouleurs besser kennen zu lernen, startete dann eine kleine Stadtrallye durch den Ort. In Vierergruppen bekamen die Deutschen so gemeinsam mit ihren Corres die Sehenswürdigkeiten des Orts zu sehen. Als alle Gruppen wieder zurückgekehrt waren, erklärten die französischen Lehrerinnen noch etwas zur „Porte de France“, einem Tor, durch das die Heilige Jeanne d’Arc geritten sein soll.
Bei der Rückkehr an die Schule wurde es ernst und die Aufregung war groß. Alle wurden von ihren Gastfamilien abgeholt und lernten die Eltern und Geschwister ihres Corres auf der Fahrt zum neuen Zuhause das erste Mal kennen. Den Nachmittag verbrachte dann jeder damit, sich im neuen Zuhause für die nächste Woche einzurichten und die Fragen der Familie zu beantworten. Und nach dem Abendessen war der erste Tag in Frankreich dann auch schon vorbei.
Henrik Brill
Der Mittwoch begann für alle Deutschen in Frankreich mit der ersten kurzen Schulstunde im Collège Les Cuvelles. In dieser Stunde besprachen die zwei deutschen Lehrerinnen, Frau Wölfel und Frau Danner, gemeinsam mit den Schülern, wie sie die vergangene Nacht bei ihrer/-m Corres verbrachten und den Stundenplan für die folgenden zwei Tage, die sie an der Schule verbringen würden, sowie das Carnet de Voyage. Um 9 Uhr ging es für sie dann mit dem Bus nach Commercy zum Château de Commercy. Dort angekommen gab es eine kleine Führung durch das Gebäude, bei der die Schüler und Schülerinnen viel über die Hintergrundgeschichte des Schlosses und über die Geschichte der Madeleines lernten. Sie wurden auch durch die alten Keller geführt, die glücklicherweise selbst nach dem Zweiten Weltkrieg noch erhalten blieben. Später besuchten sie die la Cloche Lorraine, einen Laden für traditionelle Madeleines.
Nach diesem interessanten Ausflug ging es für sie dann wieder zurück zur Schule und nach Hause, wo sie diesen Nachmittag dann zur freien Verfügung hatten. Für Miriam ging es gemeinsam mit Marlon, Greta, Eliana und ihren Corres zum Essen in einen Kebabladen und anschließend auf einen Sportplatz, auf dem sie Fußball sowie Basketball spielten und redeten. Für Evelyn jedoch ging es zum Essen bei ihrer Corres. Anschließend trafen sie sich mit Lara, Mattea und ihren Corres und liefen durch Vaucouleurs und anschließend zum Garten von Noéline, der Austauschpartnerin von Evelyn.
Am Abend feierte Miriam gemeinsam mit Marlon und den Corres den Geburtstag der Gastmutter. Evelyn verbrachte den Abend nach dem Essen bei einem Spieleabend mit der Familie. Somit ging auch dieser Tag schon vorbei, doch wir freuten uns bereits auf den folgenden Tag.
Evelyn Patz & Miriam Clases
Am Donnerstag nahmen die Schülerinnen und Schüler, nach einem Treffen mit Frau Wölfel und Frau Danner, zum ersten Mal am französischen Unterricht teil. Mittags aßen sie mit ihren Corres in der Kantine und anschließend besuchten alle Deutschen und Franzosen zusammen die Glasbläserei in Vannes-le-Châtel und machten eine Besichtigung, außerdem nahmen sie an einem Workshop teil und machten dort kreative Mosaikkunstwerke. Auf die Ergebnisse mussten sie aber noch bis Dienstag warten. Nach ihrer Ankunft am Collège les Cuvelles gegen 16:30 Uhr verbrachten wir den Abend mit unseren Corres.
Neema Kröner
Am Freitag, von 8:30 Uhr bis ca. 18 Uhr, haben wir Schüler vom LMG mit unseren Corres und den Lehrerinnen einen Tagesausflug nach Nancy gemacht. Zuerst trafen wir uns morgens alle auf dem Parkplatz vor dem Collège, um dann mit dem Reisebus nach Nancy zu fahren.
Als erster Punkt auf der Tagesordnung stand der Besuch in der Chocolaterie Alain Batt, wo uns der Inhaber eine kleine Vorführung gab, wie die Süßigkeiten bei ihnen hergestellt werden. Anschließend durften alle nacheinander in kleinen Grüppchen den Shop der Chocolaterie besuchen, um sich möglicherweise etwas zu kaufen. Als alle ihre Einkäufe erledigt hatten, ging es weiter. Zu Fuß sind wir zu einem riesigen Platz in Nancy gelaufen, der von wunderschönen Gebäuden umringt ist. In der Mitte des Platzes steht die riesige Statue eines Mannes, König Stanislas, nach dem der Platz auch benannt ist: Place Stan. Dann hatten wir erst einmal zwei Stunden Freizeit, um uns in Gruppen etwas zum Mittagessen zu suchen.
Nachdem wir alle etwas gegessen hatten, trafen wir uns wieder am Place Stan. Dort haben wir uns für die Stadtrallye in Gruppen aufgeteilt. Die Stadtrallye hat uns einmal durch den Parc de la Pépinière geführt. Nach der Rallye hatten wir noch Zeit zum Shoppen und die Gegend Erkunden. Anschließend sind wir alle zurück zum Bus gelaufen und sind zurück zum College gefahren. Von dort wurden wir von den Eltern unserer Corres abgeholt und hatten noch den restlichen Tag zur freien Verfügung.
Amelie Blaha & Lara Scheihing
Am Samstag besuchte ich mit der Familie meiner Corres deren Großeltern, die einen kleinen Bauernhof besitzen. Sie zeigte mir die Hühner, die Enten mit einem Entenküken und die Kaninchen, von denen eines ebenfalls einen Wurf hatte. Ihre Großeltern besitzen auch Kühe und Felder, die sie selbst bewirtschaften. Später aßen wir bei den Großeltern und besuchten einen kleinen Spielplatz, zu dem wir allerdings eine Weile durch Gestrüpp laufen mussten. Am Ende des Tages kehrten wir nach Hause zurück und ich spielte noch ein Gesellschaftsspiel mit meiner Corres.
Am Sonntag war dann die Taufe ihrer kleinen Cousine, zu der ich natürlich auch mitkam. Früh am Morgen brachen wir auf, da wir eine Stunde zu dem Ort fahren mussten, an dem die Taufe stattfand. Dort angekommen wurden mir sämtliche Verwandte vorgestellt, bevor der Gottesdienst und die anschließende Taufe begannen. Nach der Taufe wurde ein Fest in einem dafür angemieteten Gebäude gefeiert. Es gab auch einen Garten, in dem die Kinder nach dem Essen spielen konnten. Ich durfte außerdem französische Dragées probieren, das sind Schokoladenlinsen, mit einer bunten Glasur überzogen, welche in Frankreich bei Taufen traditionell verteilt werden. Wir spielten dann noch einige Gesellschaftsspiele, die wir mitgebracht hatten, und lieferten uns eine Wasserschlacht mit Wasserpistolen, während andere Kinder Fußball spielten und dabei eine Scheibe einschossen. Ebenfalls kümmerten meine Corres und ich uns um eine weitere kleine Cousine von ihr, die ungefähr im Kindergartenalter war. Später gingen wir auch spazieren und beobachteten einige andere Gäste dabei, wie sie Pétanque spielten, ein Spiel, bei dem es darum geht, seine Kugeln näher an die Zielkugel zu werfen als sein Gegner. Als wir um 22:30 Uhr schließlich zuhause waren, waren wir alle sehr müde und gingen sofort ins Bett.
Melina Alle
Am Samstag haben meine Corres und ich bis 10 Uhr ausgeschlafen. An diesem Wochenende waren wir bei ihrem Vater und ihrer Stiefmutter, da ihre Eltern getrennt sind. Zum Frühstück gab es dann typische französische Croissants und einen Tee. Danach haben wir uns für den Tag fertig gemacht und vormittags auf der Nintendo Switch Mario Kart gespielt. Meistens hat sie aber gewonnen, weil sie einfach unschlagbar war. Gegen 18 Uhr sind wir dann auch schon zu dem Dorffest in Chalaines gegangen. Dort haben wir dann erstmal Pommes gegessen und dazu noch Oasis getrunken. Oasis ist ab jetzt mein Lieblingsgetränk, es schmeckt nämlich sehr tropisch. Später sind dann auch meine Freunde dazugekommen und wir haben zusammen den Abend verbracht. Um 23 Uhr gab es dann ein wunderschönes Feuerwerk, welches zudem auch sehr lange war. Dann so gegen 1 Uhr nachts sind wir auch schon nach Hause gefahren und sind dann auch direkt schlafen gegangen.
Am Sonntag haben uns dann ihre Mutter und ihr Stiefvater abgeholt, um in den Zoo zu fahren. Die Anfahrt dauerte ungefähr anderthalb Stunden. Im Zoo angekommen haben wir erstmal nach Alina und Lucie gesucht, denn wir hatten uns dort verabredet. Als wir sie gefunden hatten, haben wir uns alle Tiere des Zoos Anneville angeschaut, wie zum Beispiel Löwen, Affen, Schlangen, aber auch Eisbären und Seelöwen. Mittags gab es dann wieder mal Pommes zum Essen und noch ein leckeres Eis. Dann haben wir uns eine Seelöwen-Show angeschaut, welche sehr interessant war. Danach sind meine Corres und ich auch schon gegangen, denn uns stand noch ein Flug mit einem Trike bevor. Um den Flug zu starten, sind wir zu einem naheliegenden Feld bei Vaucouleurs gefahren. Dort hat schon der Freund von ihrem Vater auf uns gewartet, mit dem Trike. Kurz darauf wurde alles für den Flug bereitgemacht und es wurde auch schon ernst. Im Sitz musste ich mich anschnallen und mir wurden Kopfhörer aufgesetzt. Dann wurde auch schon der Motor angemacht und wir hoben ab. Von oben konnte man dann die Dörfer und Felder sehen. Das Gefühl war unbeschreiblich schön. Nach der Landung gab es zum Abschluss noch Döner und somit endete das erlebnisreiche Wochenende. Alles im allem war es ein gelungenes Wochenende.
Eliana Heinrich
Normalerweise fängt die Schule in Vaucouleurs montags um 8:30 Uhr an. Deswegen mussten wir rechtzeitig aufstehen, um zu frühstücken und uns für die Schule zu richten. Maren stand um 7:00 Uhr auf – das hat gereicht, aber Greta musste schon um 6:00 Uhr aufstehen. Warum so früh? Manche Schüler – wie eben Maren – hatten das Glück, direkt in der Stadt Vaucouleurs zu wohnen, und hatten deshalb mit ihrer Austauschpartnerin nur 10 Minuten Fußweg zur Schule. Andere Schüler, die außerhalb von Vaucouleurs wohnten, wie eben Greta, mussten mit dem Schulbus ca. 30 bis 45 Minuten zur Schule fahren. Hierbei gibt es jeweils einen Schulbus pro Stadt – deshalb sind die Schulbusse auch entsprechend groß, damit möglichst alle Schüler reinpassen.
In der Schule angekommen wurden wir verschiedenen Klassen zugeteilt. Greta war in der Klasse 4A (entspricht in Deutschland 8a) und Maren war in der Klasse 5C (entspricht in Deutschland 7c). Beide hatten wir von 8:30 Uhr bis 16:30 Uhr Unterricht, inkl. Mittagspause von 11:35 bis 12:30 Uhr.
Zunächst hatten wir eine Besprechungsstunde mit Frau Wölfel. Anschließend hatten wir dann alle in den zugeteilten Klassen Unterricht. Man muss im Vorfeld sagen, dass eine Schulstunde in Frankreich fast eine ganze Stunde dauert, also 55 Minuten, nicht wie in Deutschland 45 Minuten, und die Schüler erst nach zwei Unterrichtsstunden eine Pause hatten.
Maren hatte zuerst Französisch, wobei eigentlich alles genauso ablief wie in Deutschland, und Greta hatte Sport. Interessant am Sportunterricht war, dass Mädchen und Jungs, egal in welchem Alter, zusammen Sport hatten. Mehr noch, dass sogar immer zwei Klassen mit zwei Sportlehrern zusammen Sport haben. Anschließend hatten wir beide eine Stunde „Permanence“, was eine Freistunde/Vertretungsstunde ist. Manche Schüler verbrachten diese Stunde auf dem Schulhof. Dort gab es zwar keine Aufsicht, aber der Schulhof ist umzäunt und von einer Aufsichtsperson bewacht. Die anderen Schüler wurden in ein Klassenzimmer zugeteilt, wo eine Aufsichtsperson auf sie aufpasste. Die Schüler durften dort Hausaufgaben machen oder lernen. Danach hatten wir Mittagspause. Es gab zwei unterschiedliche Zeiten für die Mittagspause, damit es in der Mensa nicht so voll ist. Dort lief alles nach festgelegten Regeln:
- Alle Schüler, die gleichzeitig Mittagspause hatten, versammeln sich erstmal mit ihrer Klasse auf dem Schulhof vor der Mensa.
- Die Klassen wurden dann nacheinander in die Mensa gerufen.
- Dort wurden die Namen kontrolliert.
- Dann konnte man sich am Essen bedienen.
An dem Tag aßen wir Brot, Salat, Käse, Nudelbällchen, Gemüsebrei, zwei Sorten Melone und Eis.
Danach hatten wir wieder Unterricht. Auf Gretas Plan stand: Französisch, Mathe, nochmals Französisch und Permanence im Klassenzimmer. Maren hatte: Permanence auf dem Schulhof, Sport, Technologie und Deutsch. Besonders lustig fanden wir die Stühle in den Fachräumen, die so hoch waren, dass man mit den Füßen frei baumeln konnte.
Nach der Schule fuhren/gingen wir mit unseren Austauschpartnerinnen nach Hause und backten Kuchen oder kochten Essen für die Abschlussparty. Anschließend haben wir unsere Koffer für die Abreise am nächsten Tag gepackt und uns für die Abschlussparty fertiggemacht. Die Party ging um 18 Uhr los mit einer Rede von den französischen und deutschen Lehrerinnen. Dann wurde das riesige, bunte und leckere Buffet eröffnet. Natürlich bekam jeder von uns auch noch eine französische Flagge ins Gesicht gemalt. Dann wurden sehr viele Fotos gemacht. Die restliche Zeit über wurde sehr viel getanzt, gelacht und geredet. Obwohl die Party um 21 Uhr zu Ende sein sollte, gingen alle erst um 21:30 Uhr nach Hause. Die Party war echt cool!
Das war ein sehr schöner und lustiger letzter Tag in Vaucouleurs!
Maren Soborka & Greta Jäger
Nach einer großartigen Woche in Vaucouleurs stand am Dienstag, den 20. Juni 2023 leider wieder die Rückreise nach Remseck an. Wir waren alle ein bisschen traurig, die Woche in den Familien war sehr schön, wir haben sehr viel Schönes erlebt.
Es gab ein letztes gemeinsames Frühstück in unseren Familien. Bereits um 07:45 Uhr trafen wir uns vor dem Collège, wo der Bus aus Deutschland bereits auf uns wartete. Wir verabschiedeten uns von unseren Austauschpartnern und den Eltern, einige mussten sogar ein paar Tränen verdrücken. Die Fahrt nach Hause verlief ohne größere Staus und Probleme. Wir kamen um 13:50 Uhr wieder am LMG an, wo bereits unsere Eltern sehnsüchtig auf uns warteten.
Die Zeit in Vaucouleurs war eine richtig tolle Erfahrung und wir freuen uns bereits heute schon auf den nächsten Schüleraustausch.
Marlon Bauer