Dieses Jahr vom 20.07. bis 05.08.23 durfte ich die Schülerakademie der Stiftung Bildung & Begabung im Landschulheim Grovesmühle im Nordharz besuchen. In der Akademie kommen Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland und aus dem Ausland zusammen, um in Kursen über Themen zu lernen, die sie besonders interessieren. Die Kurse der diesjährigen Akademie waren Komplexe Analysis, die Physiologie des Blutkreislaufs, Massenkultur und Musik in Sprache und Emotionen.
Im musikalischen Kurs, den ich besucht habe, ging es in den ersten Tagen vor allem darum, die Begriffe „Musik“, „Sprache“ und „Emotionen“ zu definieren, da wir diese Definitionen für unser weiteres Vorgehen brauchten. Dafür hatten wir vorab in Dreiergruppen kleine Referate vorbereitet, die uns beim Verständnis der Begriffe helfen sollten. Nachdem wir Definitionen gefunden hatten, ging es in den nächsten Tagen darum, eine Studie zu konzipieren, die sich mit der Auswirkung von Musik auf unseren emotionalen Zustand beschäftigt.
Dafür haben wir den Kurs vorerst in Untergruppen aufgeteilt. Es wurde ein leitendes Science-Team gewählt, das für die Organisation und Struktur verantwortlich war. Außerdem gab es eine Gruppe, die sich um das Setting der Studie gekümmert hat. Ihr Ziel war es, den Raum für die Probandinnen und Probanden so zu gestalten, dass keine äußeren Gegebenheiten Einfluss auf ihren emotionalen Zustand haben könnten. Ein weiteres Team, das Recherche-Team, hat den Fragebogen entworfen, der bei der Studie ausgefüllt werden sollte. Das letzte Team, in dem ich gearbeitet habe, war das Musik-Team, das die Samples für die Studie erstellt hat. Bereits existierende Musik durften wir aus rechtlichen Gründen nicht verwenden, weshalb wir für die Studie vier eigene Samples aufgenommen haben, die verschiedene Emotionen in den Probandinnen und Probanden auslösen sollten.
Nachdem die Vorbereitungen abgeschlossen waren, konnten wir die Studie durchführen und zeitgleich mit der Auswertung der Daten beginnen, die wir durch die Selbsteinschätzung der Teilnehmenden und durch Blutdruck-, Puls- und Temperaturmessungen erhielten. Zusätzlich wurde uns eine Software zur Verfügung gestellt, die durch minimale Regungen im Gesicht der Probandinnen und Probanden deren Emotionen feststellen kann. Wir mussten also nur noch die Ergebnisse festhalten und eine Dokumentation verfassen.
Natürlich gab es auch einige Möglichkeiten, sich mit den Teilnehmenden der anderen Kurse auszutauschen. Nachdem die erste Woche der Akademie vorbei war, gab es beispielsweise eine Rotation, bei der jeder Kurs in Kleingruppen eine Präsentation vortrug und sich die Themen der anderen drei Kurse anhörte.
Außerdem gab es jeden Tag nur zwei Kursschienen, weshalb viel Zeit für Kursübergreifende Aktivitäten (KüAs) blieb. Diese wurden sowohl von Kursleitenden als auch von Teilnehmenden angeboten und umfassten einen weiten Themenbereich. In den Mittagspausen fanden beispielsweise die Chor- und die Orchester-KüA statt. Es gab außerdem viele andere Angebote für den Bereich Musik, Sport und Sprachen, aber auch für andere Themen wie Fotografie, Standardtanz oder Backen.
Insgesamt bewerte ich die Erfahrungen, die ich in der Akademie machen durfte, als sehr positiv. Ich war überrascht, wie offen alle Teilnehmenden gegenüber einander waren und wie schnell ich zu ihnen Kontakt herstellen konnte. Besonders in den letzten Tagen war die Kursarbeit zwar ziemlich anstrengend, da wir für die Dokumentation einige Nachtschichten einlegen mussten, allerdings war sie trotzdem sehr bereichernd. Außerdem war die Zusammenarbeit mit Menschen, deren Interessen sehr ähnlich zu meinen sind, ein inspirierendes Erlebnis.
Bericht: Mara Feil J2 / C. Gogollok
Foto 1 und 2: Mara Feil
Foto 3: © Bildung & Begabung