Computerspiel- und Mediensucht

Gespeichert von Bleistein am So, 07/24/2022 - 01:08

Die Klasse 8a liest im Deutschunterricht „Erebos“ von Ursula Poznanski:

„In einer Londoner Schule wird ein faszinierendes Computerspiel herumgereicht – Erebos. Wer es startet, kommt nicht mehr davon los. Dabei sind die Regeln äußerst streng: Jeder hat nur eine Chance. Er darf mit niemanden darüber reden und muss immer allein spielen. Und wer gegen die Regeln verstößt oder seine Aufgaben nicht erfüllt, fliegt raus und kann Erebos auch nicht mehr starten.

Erebos lässt Fiktion und Wirklichkeit auf irritierende Weise verschwimmen: die Aufgaben die das Spiel stellt, müssen in der realen Welt erfüllt werden. Auch Nick ist süchtig nach Erebos – bis es ihm befiehlt, einen Menschen umzubringen…“

(Quelle: https://www.loewe-verlag.de/titel-0-0/erebos-4322; abgerufen am 12. 07. 2022)

Das Buch gewann mehrere renommierte Preise – unter anderem den Deutschen Jugendliteraturpreis 2011. Im Unterricht erarbeiteten wir verschiedene Facetten des Buchs: Handlungsstrang, Figurenkonstellation, Charakter der Hauptfigur, sprachliche Merkmale etc.. Spannend war auch die Gestaltung eines eigenen Avatars, der, ausgehend von der Buchvorlage, im Computerspiel „Erebos“ auftauchen könnte. Nach welchen Kriterien gestalteten wir unseren Avatar: sollte er uns möglichst ähnlich sein oder Aussehen und Fähigkeiten haben, die wir selbst gerne hätten oder standen rein taktische Überlegungen im Vordergrund: wie würde mein Avatar am längstem im Spiel überleben  – zunehmend interessierte uns die Macht, die von diesem fiktiven Computerspiel ausging. Wir fragten uns, welche Eigenschaften des Spiels dazu beitragen, dass so viele Schüler „süchtig“ wurden und bereit waren, fragwürdige Aufträge, die das Computerspiel erteilte, auszuführen.

Die Ergebnisse verglichen wir mit realen Computerspielen und deren Strategien. Besonders eindrucksvoll war in diesem Zusammenhang der Besuch eines 22-jährigen ehemaligen Computerspielsüchtigen. Justin berichtete sehr unmittelbar, mit hoher Fachkompetenz und emotionaler Offenheit.

Als Dankeschön überreichten wir Justin eine Ausgabe des Buchs „Erebos“, da er dies noch nicht gelesen hat und dazu ein paar Süßigkeiten zum Naschen während der Lektüre.

Der Förderverein der Schule unterstützte den Besuch finanziell und deckte damit die gesamten Kosten der anfallenden Aufwandentschädigung ab, so dass die Präventionsveranstaltung für die Klasse kostenfrei war. Vielen Dank.

Ferienlektüre gesucht? Eine Leseprobe gibt es hier: https://ursula-poznanski.de/produkt/erebos/ .

Text: Katrin Kurz

Bilder: Katrin Kurz

Besonderer Unterricht