- Wie ein erkrankter Schüler mithilfe eines Avatars die Möglichkeit bekommt, wieder am Unterricht teilzunehmen -
Am Montag, den 21. Oktober 2024, war es soweit: Der Leiter des Kreismedienzentrums Martin Bürk, der Oberbürgermeister der Stadt Remseck am Neckar, Dirk Schönberger, der Schulleiter des Lise-Meitner-Gymnasiums, Nikolaus Weiske, mehrere Journalisten, ein Fernseh-Team und weitere Beteiligte besuchten die Klasse 8a im Mathematik-Unterricht ihrer Lehrerin Maria Santak. Der Grund für den Besuch war ein Avatar, der seit wenigen Wochen Teil der Klassengemeinschaft ist. Dieser sogenannte Telepräsenzroboter, bestehend aus einem Kopf mit Augen und einem Rumpf, ermöglicht es einem schwer erkrankten Schüler, der nicht physisch anwesend sein kann, dennoch am Unterricht teilzunehmen. Durch eine integrierte Kamera sieht der Schüler, was an der Tafel geschrieben steht, und kann sich darüber hinaus sogar durch ein Mikrofon am Unterricht beteiligen. Dies funktioniert derart, dass der Schüler von zuhause über ein iPad den Avatar steuern kann. Leuchtet der Kopf beispielsweise grün, meldet sich der Schüler, um eine Antwort zu geben.
Es ist der erste Avatar, der im Landkreis Ludwigsburg zum Einsatz kommt. Ein großer Dank geht an dieser Stelle an das Kreismedienzentrum Ludwigsburg und ihren Leiter Martin Bürk sowie an den Oberbürgermeister Dirk Schönberger und an die ehemalige Schulleiterin des LMG Antonia Bott, welche es allesamt ermöglicht haben, dass das Gerät ein Jahr lang am LMG bleiben darf und so dem Schüler wieder ein Stück Normalität zurückbringt.
Auch die Eltern des Jungen zeigen sich dankbar. Durch den „kleinen weißen Roboter“ wird es dem Schüler ermöglicht, trotz der langen schweren Krankheit „Teil seiner Klasse zu bleiben und den Anschluss nicht zu verlieren“, was „in einer schwierigen Zeit unglaublich wertvoll“ ist, so die Eltern des Jungen.
Und auch die Mitschüler und Freunde des Schülers verhalten sich sehr verantwortungsbewusst. Sie kümmern sich um den Avatar und tragen ihn beispielsweise für die nächste Physik-Stunde in den Fachraum. Auf eine anstehende Exkursion soll der Avatar ebenfalls mitgenommen werden. Durch eine eingebaute Sim-Karte ist ein Internetzugang nicht zwingend vonnöten, sodass der Schüler die Möglichkeit bekommt, gemeinsam mit seinen Freunden auch außerschulische Aktivitäten zu erleben. Eben ein Stück weit „zurück zur Normalität“, wie der Junge selbst sagt.
Der Einsatz des Avatars am LMG funktioniert bislang ohne Probleme und stellt für die Kollegen keine allzu große Herausforderung dar. Alle, besonders die Klassenlehrerinnen Waltraud Kempf und Maria Santak, sind sehr bemüht, dem Schüler zu helfen und ihn am Unterricht teilhaben zu lassen. Auch wenn der Avatar eine großartige Möglichkeit ist, die das LMG erhalten hat, hoffen wir alle, dass der Schüler bald wieder physisch im Klassenraum neben seinen Freunden Platz nehmen kann.
Die Berichterstattung von RegioTV finden Sie hier:
Bericht: Nathalie Schürmann
Fotos: Landratsamt Ludwigsburg